Träume von Verstorbenen | Wenn ich dich nur festhalten könnte...
Oft ist der Trauerschmerz nach dem Tod eines geliebten Menschen fast nicht auszuhalten. Der Alltag lässt sich nur bewältigen, in dem man sich ablenkt und versucht, gewohnte Strukturen aufrecht zu erhalten. Trotzdem bleibt es keinem Trauernden erspart, sich seinen Emotionen zu stellen. Denn Trauerphasen, die ausgeblendet oder unterdrückt werden, verlängern sich in den meisten Fällen.
Die Beschäftigung mit der eigenen Trauer ist unvermeidbar, sie kann aber auf vielen Wegen erfolgen.
Einer davon ist die Beobachtung von Träumen in der Trauer.
Besonders häufig kommt es vor, dass wir nach dem Tod eines verstorbenen Menschen von diesem träumen. Diese Trauer-Träume sind Botschaften aus unserem Unterbewusstsein. Sie geben Auskunft darüber, was uns in der Trauer gerade besonders beschäftigt. Sie weisen objektiv darauf hin, worüber wir genau trauern und zeigen uns auch manchmal Lösungswege auf.
Träume in der Trauer – Fluch oder Segen?
Die Folgen solcher Trauer-Träume können ganz unterschiedlich sein.
Manche Trauernde fühlen sich getröstet und würden am liebsten jede Nacht auf diese Weise die Verbindung zum Verstorbenen wieder aufleben lassen.
Träume der Trauer als Wegweiser
Und das bringt Heilung.
Arten von Trauer-Träumen
Trauernde haben dadurch mehr Träume, die sie als belastend empfinden. Diese Trauerträume spiegeln unsere aktuelle Trauersituation wider und zeigen uns Wege auf, wie wir mit unserer Trauer umgehen können.
Man unterscheidet dabei folgende Arten von Träumen1:
- Besuchsträume, in denen der verstorbene Mensch für kurze Zeit erscheint
- Botschaftsträume, in denen der verstorbene Mensch wichtige Botschaften vermittelt
- Bestätigungsträume, in denen der Trauernde vom verstorbenen Menschen aufgerichtet wird
- Angst- und Alpträume, in denen sich meist das Weggehen oder Sterben des geliebten Menschen zeigt
Ausgeträumt – und jetzt?
Besonders hilfreich ist es zuerst einmal, die Träume nach dem Aufwachen festzuhalten, damit du dich später an sie erinnern kannst.
Dafür ist es wichtig, dass du dir den Traum noch einmal ins Gedächtnis rufst, bevor Eindrücke des neu beginnenden Tages auf dich einwirken.
Am besten funktioniert das, wenn du nach dem Aufwachen kurz die Augen geschlossen hältst und über das Geträumte nachdenkst. Kannst du den Traum in all seinen Facetten wieder abrufen, gibt es verschiedene Methoden der Kreativen Traumarbeit2, über die du dich mit deinem Traum beschäftigen kannst.
1. Ein Traumtagebuch führen
- Was ist im Traum passiert?
- Welche Farben, Klänge, Gerüche, Geschmäcker und Formen sind im Traum vorgekommen?
- Wie hast du dich gefühlt? Welche Körperempfindungen hattest du?
- Was hat dich besonders berührt, aufgewühlt oder beängstigt?
- Wie würdest du deinen Traum gerne weitergehen lassen?
2. Traumwelt-Bilder zeichnen
Hierbei bringst du wieder den Traum der letzten Nacht nach dem Aufwachen auf Papier. Allerdings nicht als Text, sondern in Form einer Skizze.
Stelle dir dabei folgende Fragen:
- Welche Szene des Traumes ist für dich zentral und soll in dem Bild verewigt werden?
- Was soll sie bedeuten, wofür steht sie?
- Welche Emotionen ruft die Szene in dir hervor?
- Wie hast du dich gefühlt?
- Kannst du etwas deinem Traumbild hinzufügen, damit sich der Traum für dich schön anfühlt?
3. Traumfänger? Trauerfänger!
1 Näheres dazu in: „In meinen Träumen finde ich dich: Wie Träume in der Trauer helfen“ von Roland Kachler
2„Kreative Traumarbeit - Know How für Träumer“ von Günter W. Remmert (http://www.wachstums-impulse.de/pdf/traumarbeit.pdf)