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Trauerrituale im Alltag | Trauerrituale Beispiele

Drei Beispiele für Trauerrituale, die bei der Verarbeitung von Trauer unterstützen und wie du diese Rituale in deinen Alltag einbauen kannst.

Pusteblumen fuer Trauerrituale

Trauerrituale - Beispiele und wie du sie in den Alltag integrierst

Das Begräbnis. Und dann? Die Wohnung ist leer, das Haus zu groß, überall Erinnerungen.
Wie findet man zurück in eine Normalität, in den Alltag?
Niemandem bleibt es erspart, nach dem Tod eines geliebten Menschen Trauerarbeit zu leisten. Trauerarbeit wird zumeist als Abschiednehmen verstanden, wobei es eigentlich das Gegenteil ist: Es bedeutet einen Weg zu finden, den geliebten Verstorbenen im Gedenken und in Liebe zu bewahren. Wir haben Beispiele an Trauerritualen zusammengetragen.

Trauerarbeit kann auf verschiedene Arten geschehen

Der Gang zum Grab ist oft der einzige Fixpunkt in einer Zeit, in der nichts mehr stimmt, weil auf einmal alles anders ist als zuvor. Man möchte dem/der Verstorbenen eine letzte Ehre erweisen und sucht nach besonders schönen Blumen oder Kerzen mit Sprüchen, die genau das ausdrücken, was man der verstorbenen Person nun selbst nicht mehr mitteilen kann.
Häufig wird aber auch nach einer anderen Möglichkeit gesucht, der Trauer Ausdruck zu verleihen. Nicht jeder möchte in der Öffentlichkeit des Friedhofs trauern, nicht jeder wohnt nahe dem Ort, an dem der/die Verstorbene ruht.
Vielen Menschen ist es daher ein Anliegen, den Verstorbenen durch Trauerrituale im Alltag präsent zu halten.

Welche Beispiele an Trauerritualen gibt es?

Ein erster Schritt ist es, sich die Frage zu stellen: „Was brauche ich?“ Das erfordert ein genaues Hinhören auf die eigenen, individuellen Bedürfnisse. Diese können oft unterschiedlicher nicht sein, denn was für den einen passt, geht für den anderen gar nicht. Durch Ausprobieren merkt man schnell, ob es ein „Wohlfühl-„ oder „Geht-gar-nicht-Ritual“ wird. Manchmal ändern sich auch im Laufe der Zeit die Bedürfnisse und man findet ein neues Zeremoniell, das besser passt.

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Drei Trauerritual Beispiele möchte ich euch vorstellen

1. Ein Trauertagebuch führen

Das Schreiben kann helfen, Gedanken zu sortieren, Träume und schöne Erinnerungen festzuhalten. Ein Trauertagebuch kann auch ein Ort sein, an dem ihr widersprüchliche Gefühle niederschreiben könnt, ohne Wertung. Es gibt hier kein Richtig oder Falsch. Hier ist nicht nur Platz für Trauer, sondern auch für Wut, für Zwiegespräche mit der/dem Verstorbenen, für Vorwürfe, für Liebeserklärungen,…
In welcher Form ihr ein Trauertagebuch führt, ist Geschmackssache. Manche mögen den „good old style“ in Papierform und wählen ein besonders schönes Notizbuch. Darin lässt sich festhalten, was man niemandem anderen sonst anvertrauen würde. Andere wiederum führen ihr Trauertagebuch öffentlich in Form eines Blogs oder einer Gedenkseite und teilen so ihre Erinnerungen mit anderen Menschen.

2. Eine Schatzkiste der Erinnerungen gestalten 

Es gibt viele kleine Dinge, die an die geliebte verstorbene Person oder an gemeinsame Erlebnisse erinnern:

  • ein Brief,
  • ein Foto,
  • eine Brille,
  • ein Ausweis,
  • ein Stofftier,
  • ein Schmuckstück,
  • etc. …

Diese Schätze könnt ihr in einer schön gestalteten Kiste aufbewahren. Immer wenn euch danach ist, könnt ihr die Kiste öffnen und die Erinnerungen in euren Alltag holen. Besonders für trauernde Kinder ist die Schatzkiste ein schönes Ritual, da es für sie oft ganz wichtig ist, noch etwas Greifbares von der verstorbenen Person zu haben.

3. Eine Gedenkecke einrichten

Die meisten von euch haben schon eine Gedenkecke zu Hause, nur mit einem anderen Hintergrund – man möchte sich an schöne Erlebnisse erinnern. Ich behaupte, es gibt kaum eine Wohnung oder ein Haus, wo nicht Bilder zur Erinnerung an tolle Erlebnisse an einer Wand aufgehängt werden. Genauso funktioniert eine Trauer-Gedenkecke. Ein Platz am Regal oder ein kleines Tischchen wird mit einem schön gerahmten Bild des/der Verstorbenen und mit einer schönen Kerze dekoriert. Ihr könntet den Bereich auch mit einem Herz, einem Engel oder einfach einem schönen Stein schmücken und dafür sorgen, dass frische Blumen in der Gedenkecke stehen.

Immer wenn euch danach ist, zündet ihr ein Trauerlicht an und haltet so einen Moment inne. Ihr könnt euch mit diesem Ritual ganz gezielt Zeit nehmen, um Erinnerungen festzuhalten.
Besonders schön finde ich, dass man auf diese Weise den Sterbe- oder Geburtstag des Verstorbenen, genauso wie den gemeinsamen Hochzeitstag, symbolisch mit dem/der geliebten Verstorbenen feiern kann.

Autor: Gudrun
Mag. Gudrun Hofer

Von der Juristerei zur Wachszieherei - auf den ersten Blick nicht die naheliegendste berufliche Laufbahn. Als Ausgleich zur vielen rechtlichen Theorie suchte Gudrun ein handwerkliches Betätigungsfeld und fand in ihrem Schwiegervater, dem letzten Wachsziehermeister Österreichs, einen ganz besonderen Mentor in Sachen Kerzenherstellung. Seither verbindet sie ihre Liebe zu Kerzen mit ihrer Leidenschaft fürs Schreiben und lässt ihrer Kreativität beim Texten für Hofer-Kerzen freien Lauf.

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